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Hausärztin Mieke Luten: “Expeditionsmedizin funktioniert nur, wenn sie strukturiert ist”.
Als co-Assistentin absolvierte Mieke Luten einen Kurs bei Outdoor Medicine, einer Organisation, die die internationale Zusammenarbeit zwischen medizinischen Fachpersonal mit Interesse an Expeditionsmedizin, Medizin in abgelegenen Orten oder Medizin in extremer Umgebung fördert. Die Expeditionsmedizin ermöglichte es ihr, unter Gleichgesinnten ihre Leidenschaften zu vereinen. Vor zwei Jahren war sie in Panama, wo sie mit Floating Doctors in abgelegene Dörfer der einheimischen Bevölkerung reiste.
“Floating Doctors besucht diese Dörfer alle zwölf Wochen für drei bis vier Tage, so dass eine grundlegende Kontinuität der Versorgung gewährleistet ist”, sagt Mieke. “Diese Kontinuität der Betreuung ist wichtig. Gerade wenn es um die Bereitstellung von Verhütungsmitteln geht, macht es keinen Sinn, eine einmalige Expedition zu starten. Meiner Meinung nach müssen solche Initiativen strukturell sein, d. h. sie müssen in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und unter Beachtung der üblichen Methoden aufgebaut werden. Floating Doctors zielt darauf ab, permanente Stellen einzurichten und die lokale Bevölkerung zu schulen, damit sie diese schließlich selbst besetzen kann.”
Bedarfsorientierte Pflege
“In diesen abgelegenen Dörfern wird eine Klinik in einem Gemeinschaftsraum eingerichtet. Die Menschen leben im Freien und treffen sich im ‘Rancho’: eine offenes Gestell, also genau das, was man sich vorstellt: ein Dach auf Stelzen, ohne Fenster und Wände. Das Team schläft dort in Hängematten, und ja, selbst in den entlegensten Kliniken gibt es Cola und manchmal einen kleinen Generator, aber nachts ist es stockdunkel und man ist von kilometerweite Dschungel umgeben. Die angebotene Pflege ist bedarfsorientiert; wir kommen nicht und sagen den Menschen, was sie brauchen. Ich denke, das ist sehr wichtig.”
“Sobald die Klinik eingerichtet ist, bilden die Menschen eine Schlange und können mit ihren Familien oder auch nur mit ihren eigenen Fragen zu uns kommen. In der Regel handelt es sich um Beschwerden oder Fragen, mit denen wir auch zum Hausarzt gehen. Manchmal stößt man auf ungewohnte Dinge. Ich sah zum Beispiel einen Mann mittleren Alters mit einem seltsamen Ausschlag im Gesicht. Dann ist es schwierig, es könnte natürlich alles Mögliche sein: Ernährung, Kontakt mit einem Insekt oder einer Pflanze… Ich hatte das Glück, dass ich außerhalb des Ortes Empfang hatte und über Siilo einen Freund konsultieren konnte, der Hautarzt ist. Das hat ihm übrigens gefreut. Aber wir haben nur begrenzte Ressourcen, wir müssen mit dem auskommen, was wir haben. Wir diskutieren also darüber, welche Strategie in dieser speziellen Situation die besten Erfolgsaussichten hat.”
Von Panama bis Kenia
Mieke ist inzwischen Hausärztin und arbeitet in Diever und Zwolle. Doch ihre panamaische Erfahrung ließ sie nicht los. “Zunächst einmal liebe ich es, draußen zu sein und aktiv zu sein. Die Natur zieht mich mehr an als die Stadt. Ich bin durch Lola Bikes & Coffee in Den Haag zum Radfahren gekommen und habe mich so für das Amani-Projekt engagiert. Es handelt sich um ein Projekt, das Initiativen zur Förderung der Inklusion im Radsport und zur Schaffung sinnvoller Möglichkeiten für Radfahrer in Afrika kombiniert. Fahrer wie Nancy Akinyi, Sule Kangangi, Geoffrey Langat, Kenneth Karaya, Jordan Schleck und John Kariuki sind gute Beispiele dafür.”
“Dazu gehören natürlich auch internationale Wettbewerbe auf mehreren Kontinenten. Der Migration Gravel Race (MGR) in Kenia folgt der Route, auf der das Großwild jedes Jahr wandert – eine atemberaubende Strecke, die nicht ungefährlich ist. Es handelt sich um ein vier tägiges Etappenrennen, an dem neben internationalen Fahrern wie Laurens Ten Dam, Thomas Dekker und Ian Boswell auch Amateure teilnehmen. Es hat sich in kurzer Zeit wirklich zu einem wunderbaren Ereignis entwickelt”.
“Letztes Jahr habe ich an der ersten Ausgabe des MGR teilgenommen”, sagt Mieke. “Aber natürlich bin ich nach wie vor Ärztin und habe im Bedarfsfall medizinische Hilfe geleistet. Man radelt in der Höhe, man strengt sich an, es gibt Wettkampf Elemente, so dass man mit Dingen wie Wunden, Erschöpfung und Überhitzung konfrontiert wird. In diesem Jahr werde ich offiziell als Expeditionsärztin mitfahren, um die Teilnehmer, die bis an ihre Grenzen gehen, zusammen mit dem örtlichen Ärzteteam zu unterstützen. Die Veranstaltung hat internationale Bekanntheit erlangt und wird immer größer. Und ja, vielleicht steige ich sogar selbst auf ein Fahrrad und nehme anschließend am fünftägigen Evolution Race in Tansania teil.”
Siilo sponsort und begleitet Mieke Luten diesen Sommer beim Migration Gravel Race in Kenia und beim Evolution Race in Tansania. Folgen Sie uns auf LinkedIn (@Siilo) oder Twitter (@siilomessenger), um aktuelle Nachrichten, Blogs und Bilder von diesen wunderbaren Veranstaltungen zu erhalten!