navigation-menu
Fallstudien

Schnellere und kosteneffektivere Pflege in Krankenhäusern

Die mobile Nachrichtenübermittlung ist ein gängiges Hilfsmittel in medizinischen Berufen, doch die Profis des Vereinigten Königreiches wissen, dass dafür ein sicherer Messenger benötigt wird. Daher ihre Suche nach einer Lösung.

Der Blickwinkel eines Arztes:

Dr. Michiel van de Sande, Chirurg für onkologische Orthopädie am Medical Center der Universität Leiden (LUMC) in den Niederlanden, erklärt, wie die mobile Nachrichtenübermittlung durch den ungefilterten Zugang zu Spezialisten im ganzen Land seine Arbeitsweise und auch die seiner Kollegen verbessert hat.

Es ist unverkennbar, dass Ärzte durch die Beratung und Behandlung rekordähnlicher Patientenzahlen pro Tag ständig beschäftigt sind – laut Statistik behandelt der NHS in 36 Stunden durchschnittlich über eine Million Patienten. Genau wie in den Niederlanden laufen die Ärzte auch in den Krankenhäusern des Vereinigten Königreichs von Patient zu Patient und arbeiten an vielen verschiedenen Orten, nicht aber an ihren Schreibtischen. So sind traditionelle Kommunikationsmittel schwer zu händeln und führen in einigen Fällen zu Verzögerungen in der Behandlung. 

Seit der Einführung der SMS in den 90er Jahren ist die mobile Nachrichtenübermittlung ein Eckpfeiler auch des Gesundheitsdienstes geworden. Wir sind heute alle stärker miteinander verbunden und rund um die Uhr erreichbar. Es ist somit keine Überraschung, dass Studien zeigen, dass über 72% der britischen Ärzte einen sicheren Messenger für die Arbeit nutzen wollen; die Schnelligkeit und der Komfort einer solchen Lösung macht sie zu einer unvergleichbaren Form der Kommunikation.

Anwendungen wie WhatsApp sind für uns so selbstverständlich geworden, dass wir kaum noch darüber nachdenken, bevor wir Fotos und Videos teilen oder nachsehen, ob jemand eine Nachricht gelesen und beantwortet hat. Diese niederschwellige Form der Kommunikation stört den Empfänger nicht, gibt aber trotzdem die Möglichkeit einer Unterhaltung in Echtzeit. Es gibt jedoch anhaltende Bedenken bezüglich der Anwendbarkeit im medizinischen Sektor. 

Die Niederländer scheinen hier den Briten einen Schritt voraus zu sein, denn sie haben bereits realisiert, dass eine sichere und speziell für diesen Zweck entwickelte Alternative für das Gesundheitswesen benötigt wird. Im Ergebnis haben sich 30% der niederländischen Ärzte für eine einzelne führende Lösung entschieden. Was kann das Vereinigte Königreich also in Bezug auf einen sicheren mobilen Messenger für das Gesundheitswesen von den Niederlanden lernen?

Die Grenzen kommerzieller Messenger

WhatsApp wird seit einer Weile massenhaft als Kontaktmöglichkeit genutzt. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie eine solche Anwendung auch Fachärzten das Teilen von interessanten und besonderen medizinischen Fällen erleichtern kann.

Wenn man WhatsApp als Suchbegriff auf PubMed eingibt, erhält man ungefähr 70 Treffer. Die Mehrheit davon sind Veröffentlichungen, die zeigen, wie die Kommunikation via WhatsApp die Patientenpflege erleichtert und effizienter macht. Grundsätzlich liegt der Mehrwert von WhatsApp in kürzeren Entscheidungswegen, der Ermöglichung einer schnelleren Behandlung und der Chance, ganz einfach medizinisch relevantes Wissen zu teilen. 

Nachdem WhatsApp sich einen Namen als effektives Kommunikationsmittel gemacht hatte, entdeckten wir, wie die Anwendung für die Verbindung zu anderen Ärzten genutzt werden kann, um Fälle, Röntgenbilder und Laborergebnisse zu teilen. Es bietet eine effektive Lösung für die Abfrage von Diagnosen und die Diskussion über Behandlungen zwischen Kollegen, um sicherzustellen, dass der Patient bestmöglich behandelt wird.

Obwohl WhatsApp eine gute Methode für die Kommunikation und Zusammenarbeit ist, gab es schnell Sicherheitsbedenken, zum Beispiel wegen der fehlenden Möglichkeit für zusätzliche Log-Ins und der Gefahr, Informationen mit nicht-autorisierten Personen zu teilen. Im Februar 2016 verbot die niederländische Datenschutzbehörde die Nutzung von WhatsApp in der gesamten Gesundheitspflege. Die Durchsetzung des Verbots erfolgte zwar vor der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, machte aber dennoch klar, dass WhatsApp aufgrund fundamentaler Sicherheitsmängel keine angemessene Lösung im Gesundheitssektor ist.

Nichtsdestotrotz sahen wir erhebliche Vorteile in der Nutzung der mobilen Nachrichtenübermittlung für eine bessere Strukturierung unserer Arbeit, das Teilen von Wissen und letztlich eine bessere Patientenpflege. Diese zurückhaltende und effektive Methode ermöglicht es, Kollegen zu kontaktieren, die gerade auf Visite sind oder dienstfrei haben, aber trotzdem für eine Beratung zur Verfügung stehen. Obwohl ich verbale Kommunikation weiterhin schätze, gibt die mobile Nachrichtenübertragung direkten Zugriff und ermöglicht eine Antwort zu einem passenden Zeitpunkt innerhalb weniger Minuten, ohne die Notwendigkeit, Kapazitäten für ein Telefonat zu schaffen.

Den Modus operandi ändern

Alle Ärzte legen den hippokratischen Eid ab und wir müssen somit im besten Interesse ihrer Patienten handeln. Meiner Meinung nach bedeutet das, alles Mögliche zu tun, um die beste Behandlung sicherzustellen. In einigen Fällen heißt das auch, Spezialisten außerhalb der eigenen Abteilung oder sogar außerhalb des eigenen Krankenhauses einzubeziehen.

Ich habe mich mit einigen Kollegen dazu entschlossen, alternative Lösungen auf dem Markt zu suchen. Wir wollten etwas finden, das genauso einfach und komfortabel wie WhatsApp zu bedienen ist, aber zusätzliche Datenschutzmaßnahmen bietet, die das Risiko der Synchronisierung oder des unautorisierten Teilens von Patientendaten reduzieren. 

Im Zuge unserer Suche fanden wir Siilo, eine mobile Nachrichten-Anwendung, die speziell für das Gesundheitswesen entwickelt wurde. Wir mussten die Anwendung einfach nur aus dem App Store herunterladen und uns automatisch mit anderen medizinischen Fachkräften aus unseren Adressbüchern verbinden. So konnten wir sofort damit beginnen, Fälle untereinander zu diskutieren und Notizen miteinander zu teilen.

Mit Siilo können wir außerdem auf die Datenbank der Ärzte, die von der App verifiziert wurden, zugreifen, ohne Kontaktdaten zu kennen. Mit Siilo kann ich spezielle Fälle mit Ärzten aus dem ganzen Land diskutieren und innerhalb von Minuten eine fachkundige Beratung erhalten. Externe Quellen können nicht auf die geteilten Informationen zugreifen und Fotos können vor dem Teilen mit anderen Ärzten anonymisiert werden. 

Dank Siilo hat sich meine Übergabe von Fällen an die korrekte Abteilung auf ein bis zwei Tage verkürzt. Ich bin Onkologe und meine Patienten wollen nicht lange auf Antworten bezüglich ihrer Diagnose warten. Normalerweise würden wir per Fax, Post oder E‑Mail korrespondieren, aber dieser Kreislauf ist langwierig und kompliziert. Jetzt ist es viel einfacher, auf Daten zuzugreifen, Scans unterwegs anzusehen und Patienten weiter zu verweisen.

Das perfekte Gleichgewicht finden

Eins der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale von Siilo ist die Abgrenzung zwischen meinem Privatleben und meinem Berufsleben. Bei Anwendungen wie WhatsApp wurden sensible und manchmal auch verstörende Fotos gemeinsam mit unseren Privatfotos von Familie und Freunden abgespeichert. Bei der Nutzung von Siilo werden die Bilder separat und verschlüsselt in der App abgespeichert und nicht öffentlich auf dem Handy. Mit der Verschwimm-Funktion kann ich Teile von Patientenfotos unkenntlich machen, um die Identität der Patienten zu schützen.

Die App ermöglicht es außerdem, innerhalb eines Gruppenchats bequem verschiedene Patientenfälle zu eröffnen. So werden alle Unterhaltungen nach Fällen gruppiert, ohne den übergeordneten Gesamt-Chat zu überladen. Die Ärzte können diese Gespräche dann als PDF abspeichern und der Patientenakte hinzufügen. Ich glaube, das sind die Gründe, warum Siilo sich in den Niederlanden so gut durchgesetzt hat. 

Die mobile Nachrichtenübermittlung kann die Patientenpflege verbessern. Sie gibt Spezialisten die Möglichkeit, aus der Ferne zusammenzuarbeiten, Expertenwissen einfach zu teilen und Wartezeiten und Ängste durch die Formulierung einer Diagnose innerhalb weniger Tage, statt Wochen, zu reduzieren. Dennoch müssen wir Vorsicht walten lassen und nur Anwendungen einführen, die strengen Kriterien entsprechen, um das Verbreiten potentiell schädigender Informationen zu vermeiden. Siilo bietet uns dieses Gleichgewicht – die Kombination eines nutzerfreundlichen, kommerziellen Messaging-Services mit den praktischen, für das Gesundheitswesen entwickelten Funktionen und hohen Sicherheitsstandards.